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DIE KLEINE KOMÖDIE

Kleine Komödie

Brigitte Karner/Peter Simonischek

Eine Liebesgeschichte in Briefen – von Arthur Schnitzler

Das Spiel mit dem eigenen Ich, das Verkleiden und So-tun-als-ob, um dem Alltagstrott zu entfliehen, durchzieht Literatur und Film wie ein roter Faden. Doch gerade heute, in einer Zeit, in der (fast) jeder sein kann, was er will, wirkt das Thema von Arthur Schnitzlers „Die Kleine Komödie“ auf Anhieb besonders vertraut.

Josefine Weninger, die Kokotte der Wiener Jeunesse dorée, und Alfred von Wilmers, ein wohlsituierter Lebemann, berichten jeweils abwechselnd in Briefen an die Freundin bzw. den Freund von ihren Befindlichkeiten, Alltagsproblemen und einem großen Liebesabenteuer, in das sie sich Hals über Kopf hineinstürzen.

In Sehnsucht nach echten Gefühlen der großen Liebe aus frühen, unbeschwerten und unkonventionellen Jugendtagen, hatten beide eine Abwechslung von der Langeweile des Wohllebens und dem ewig Gleichen gesucht. So verkleidet sich Josefine als biedere Kunststickerin und Alfred als armer Dichter.

Weil beide so genaue Vorstellungen vom Klischee des armen, aber ehrlichen Vorstadtmädels bzw. des mittellosen, aber phantasiebegabten Poeten aussehen haben, spielen sie einander die Rollen absolut überzeugend vor und beide sehen im jeweiligen Gegenüber genau das gesuchte Idealbild.

Der Höhepunkt ist eine gemeinsam verbrachte Woche in einem ärmlichen Landgasthof. Anfangs schrecklich idyllisch und dank Schönwetter durchaus erträglich, beginnt das anspruchslose Leben dann für beide doch allmählich mühselig zu werden, und unabhängig voneinander beschließen sie, beim nächsten Treffen ihre wahre Identität zu outen. Damit mündet die große Liebe genau in eines jener üblichen unsentimentalen Abenteuer ein, aus deren Routine auszubrechen Ziel der Maskerade war.